Biberacher pflanzen in der Ulmenstadt Telawi Tannenbäumchen
Um 30 Jahre Partnerschaft
zwischen Biberach und Telawi zu feiern, reisten zwanzig Biberacher
Bürger, zwei Stadträte und sechs Jugendliche der Musikgruppe 6pm inkl. ihrer Lehrkraft Frau Müller in die
georgische Partnerstadt. Zum Jubiläum pflanzten die Biberacher am
Pfingstsonntag ein Tannenbäumchen.
Die Gruppe war unter Leitung
von Hildegard Groner, Vorsitzende im Telawi-Ausschuss, und Wolfgang
Grimm, Vorsitzender des Vereins Städte Partner Biberach, nach Georgien
gereist. Man wählte für die Ulmenstadt Telawi (georgisch „Tela“ auf
deutsch „Ulme“) als Kontrast und doch als Zeichen der Verbundenheit eine
Nordmanntanne. Schließlich ist diese Gattung im georgischen
Ratscha-Gebirge heimisch und wird daher auch Kaukasustanne genannt.
Wie sich Manana Inaschwili,
die Ansprechpartnerin für die Städtepartnerschaft in Telawi, ausdrückte,
soll das Bäumchen ein Symbol sein für das Weiterwachsen der
freundschaftlichen Beziehungen zwischen den Menschen in Telawi und
Biberach.
Tatkräftig unterstützte
dieses Anliegen der zweite Bürgermeister von Telawi Tengis
Kwarelischwili, indem er beim Ausheben der Pflanzgrube auch selbst zum
Spaten griff.
Hildegard Groner erinnerte in
einer Ansprache, was in der langen Zeit der Beziehungen erlebt und
gemeinsam bewirkt wurde. 1987 fand die erste Biberacher Bürgerreise nach
Telawi mit 161 Personen statt. Die Menschen sprachen die Gäste auf der
Straße an und luden sie nach Hause ein. Damals ist in Anbetracht
mangelnder Sprachkenntnisse oft mit Händen und Füßen geredet oder mit
einem Zeichenblock gemalt worden. Wunderbare Freundschaften sind
entstanden. Nach der Selbständigkeit
Georgiens 1991 musste alles anders geordnet und neu aufgebaut werden.
Von Biberach aus gab es Unterstützung in Projekten und materiellen
Angelegenheiten. Hildegard Groner erwähnte aber auch, wie viel die
Biberacher von den Telawiern gelernt haben, die Gastfreundschaft, das
Gastmahl als Möglichkeit, Gedanken der Gemeinschaft und Gefühle
füreinander zu vermitteln. Man habe den guten Wein von Georgien als
Mittel der Kommunikation entdeckt. Auf Grund archäologischer Funde gelte
schließlich Georgien als Heimat des Weines.
Die Fotofreunde Biberach e.V.
steuerten über ihr Mitglied Frank Mosthof zu der diesjährigen
Jubiläumsreise eine Ausstellung bei, die Biberach in markanten und auch
nicht so bekannten Situationen zeigt. Sie wurde ebenfalls am
Pfingstsonntag in Telawi bei lebhaftem Interesse der Bevölkerung
eröffnet.
Die Schülerband des Biberacher Pestalozzi-Gymnasiums hatte
dabei den richtigen Sound, um die Telawier zu begeistern.
Im nächsten
Jahr soll es eine entsprechende Fotoausstellung zu Telawi im
oberschwäbischen Biberach geben. Und auch die georgische Musikgruppe
dazu ist bereits gefunden.
Die Stadträte Monika Holl und
Rainer Etzinger überreichten eine Gedenkplatte zum dreißigjährigen
Jubiläum der Städtepartnerschaft.