Der StäPa auf den Spuren des Malers Bräckle

Am Sonntagnachmittag trafen sich bei herrlichem spätsommerlichen Wetter rund 30 Interessierte bei Winterreute, um zusammen mit dem Verein Städte Partner Biberach e. V. Bildmotive des Biberacher Ehrenbürgers und Malers Jakob Bräckle mit den heutigen Ansichten zu vergleichen. Erfreulich, dass auch einige Einwohner aus Winterreute und Ringschnait dabei waren, um mehr über den berühmten Winterreuter zu erfahren. Die streckenmäßig zwar relativ kurze, aber inhaltlich sehr ausführliche und dennoch kurzweilige Tour führte Bruno Albinger, selbst in Weiler Winterreute aufgewachsen und mit dem Maler persönlich bekannt.
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Bruno Albinger schilderte eindringlich das dörfliche Leben in den ersten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts, wies auf die Schwierigkeiten eines gehbehinderten Kindes in der damaligen Zeit, in einer Familie mit neun Kindern, hin. Durch Zufall kam Jabob Bräckle zum Zeichnen, studierte Kunst und verewigte seine Heimat in –zig Gemälden. Um die einhundert fotografierte Bräckle-Gemälde mit Motiven aus Winterreute und der unmittelbar umgebenden Landschaft hatte Bruno Albinger dabei, die er der interessiert zuhörenden Schar mit den originalen Schauplätzen im Hintergrund zeigte.
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Anhand einiger Motive, die Bräckle mehrmals mit unterschiedlicher Maltechnik verewigte, wurde die künstlerische Weiterentwicklung ausgesprochen anschaulich gezeigt. Da Jakob Bräckle auch nicht immer alles so malte, wie es sich vor seinem Auge zeigte, sind nicht alle Motive sofort erkennbar. Wiederkehrende Elemente in den Bildern wie „Schicks Tannen“ oder das Hohaus halfen, die Bildmotive in der heutigen Umgebung auszumachen. Etliche der gemalten Höfe sind auch noch heute gut zu erkennen, andere gibt es nicht mehr oder haben ihr Aussehen verändert.
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Bruno Albinger verstand es bestens, mit zahlreichen Anekdoten seiner Begegnungen mit Bräckle, mit Schilderungen der damaligen Lebensumstände beispielsweise der Hirtenkinder und Bauern, mit Erinnerungen aus der eigenen Kindheit einen tiefen Eindruck des Dorflebens vor rund einhundert Jahren seinen gespannt lauschenden Zuhörern zu vermitteln. Und man erfuhr, warum ein Bauernhof oftmals einen anderen Rufnamen trug als den Familiennamen des Besitzers.
In Winterreute stehen noch das Geburtshaus des hoch geschätzten Malers, sein erstes Wohnhaus samt dem Atelierhäusle im Garten. Aber leider gibt es nirgendwo Hinweise, Gedenktafeln oder ähnliches, die auf den berühmten Sohn Winterreutes hinweisen, wurde von Teilnehmern bemängelt.
Nach rund zweieinhalb Stunden endete der Rundgang mit viel Beifall und Dank an Bruno Albinger für diese tolle und lehrreiche Führung.
(hbs)
Fotos: Hans-Bernd Sick