Der Verein Städte Partner Biberach e. V. (StäPa) und das Kulturamt der Stadt Biberach haben Biberachs Partnerstädte und das befreundete Guernsey zu einem gemeinsamen Projekt unter dem Titel „Naturelemente im urbanen Raum – Partnerstädte lernen voneinander“ eingeladen. Ursprünglich geplant als Konferenz in Biberach im November 2020, musste das Projekt Pandemie-bedingt verschoben werden und fand nun als Videokonferenz statt. Unterstützt wurde die Aktion durch das Ministerium der Justiz und für Europa Baden-Württemberg, das anlässlich der EU-Ratspräsidentschaft Deutschlands die Aktion „Europa: Bunt, vielfältig und ideenreich“ initiiert hatte, bei der sich Biberach mit diesem Projekt erfolgreich beworben hatte.
Die Partnerstädte wurden gebeten, zwei bis drei ihrer „Naturelemente im urbanen Raum“ zu präsentieren: bereits finalisierte wie auch noch laufende Projekte; positive wie negative Beispiele, um den Freunden in den anderen Städten Anregungen zu geben und nebenbei etwas über die eigene Stadt zu berichten. Die Beteiligung war hervorragend, mit Beiträgen aus Valence, Asti, Telawi, Schweidnitz, Guernsey und Biberach waren fast alle Partnerstädte vertreten. Die Präsentationen gingen ins Kulturamt zu Sabine Engelhardt, wurden von Rotraud Rebmann ins Englische übersetzt und dann an alle Beteiligten verteilt.
Auch bei der Videokonferenz am vergangenen Samstag (26. Juni) waren alle Beteiligten mit dabei. In der von Brigitte Burrichter, Vorsitzende des Valence-Ausschusses, moderierten Konferenz präsentierten Verantwortliche aus allen Städten ihre Beispiele, veranschaulicht durch zahlreiche Fotos. Im Anschluss an die einzelnen Präsentationen wurden Fragen beantwortet und die Projekte diskutiert.
Schwerpunkte bildeten die Renaturierung von Gewässern (Valence: Kanal- und Feuchtgebietsvernetzung; Schweidnitz: Fluss Bystrzyca; Biberach: Ratzengraben), Renaturierungen (Valence: Epervière-Park; Telawi: Brache in Tsinandali; Guernsey: Schutz der Biodiversität) und „Mehr Grün in der Stadt“ (Valence: Baumplan 2020-2026; Telawi: Neugestaltung Nadikvari Park; Guernsey: Neugestaltung Freizeitpark St. Peter Port sowie Neugestaltung einer Wohnanlage in Le Bouet; Schweidnitz: Revitalisierung von Grünflächen, mehr Grün im von Autos beherrschten Zentrum, z.B. begrünte Überdachungen für Müllbehälter; Biberach: Grünzug Lindele). Viel Lob und Anerkennung bekam der Giardino delle Meraviglie in Asti, ein therapeutischer Garten für an Alzheimer erkrankte Personen. Die meisten Projekte waren im Ergebnis positiv. Am Biberacher Beispiel der Umgestaltung des Alten Postplatzes zeigt sich allerdings, dass es manchmal auch im Hinblick auf die Anforderungen der Klimaanpassung nicht gelingt, ein Mehr an Grün optimal umzusetzen.
Früchte des städtepartnerschaftlichen Austausches betonten die Freunde aus Schweidnitz. Dort wurden Anregungen aus den Architekturtreffen in Biberach aufgegriffen und umgesetzt.
In der anschließenden Diskussionsrunde gab es durchweg viel Lob für diese Konferenz. Da die Thematik und die damit verbundenen Probleme in allen Partnerstädten ähnlich gelagert sei, helfe dieser Austausch. Und mehr internationale Kooperation sei wichtig und erwünscht. Zudem wurde vorgeschlagen, bei zukünftigen Besuchen in den Partnerstädten, z.B. den Bürgerreisen, die gezeigten Projekte ins Programm aufzunehmen.
Hans-Bernd Sick, Vorsitzender des StäPa, bedankte sich zum Abschluss bei allen Teilnehmern für die interessanten Präsentationen und lebhaften Diskussionen, wie auch beim Organisationsteam mit Sabine Engelhardt, Brigitte Burrichter, Holger Kniep (der für die Konferenztechnik managte) und Rotraud Rebmann. Wer Interesse an den Präsentationen hat, kann sich beim Kulturamt der Stadt Biberach unter der E-Mail-Adresse kulturamt@biberach-riss.de melden.