Biberacher Harmonikaorchester auf Konzertreise in Valence
Am vergangenen Freitag konnte das Biberacher Harmonikaorchester endlich zu seiner seit zwei Jahren geplanten Konzertreise nach Valence aufbrechen. Wurde auf der Fahrt noch gerätselt, ob die traditionellen französischen Begrüssungsküsschen wohl schon wieder angemessen seien, ließ der herzliche Empfang der Gastgeber – die seit 1975 in Partnerschaft verbundenen „Accordéonistes des cheminots valentinois“ – jegliche Unsicherheit vergessen. Langjährig befreundete Spieler und Spielerinnen feierten ihr Wiedersehen und viele erstmals mitfahrende junge Akkordeonisten knüpften vorsichtig erste Kontakte.
Am nächsten Morgen stand bei Bilderbuchwetter der ersehnte Stadt- und Marktbummel auf dem Programm, welcher von einem offiziellen Empfang beim Bürgermeister, Nicolas Daragon, und seinem gesamten Team gekrönt wurde.Musikalisch umrahmt von Valencer und Biberacher Akkordeonmusik betonte er die Bedeutung der freundschaftlichen Bande beider Städte und Länder, die besonders jetzt nach der Pandemie und angesichts der politischen Ereignisse in Europa von größtem Wert seien.
Höhepunkt des Aufenthalts war das Partnerschaftskonzert, das mit einem emotionalen Gänsehautmoment begann: Beide Orchester setzten mit der gemeinsam gespielten ukrainischen Nationalhymne ein deutliches Zeichen der Solidarität.Danach zeigten die Valencer Akkordeongruppen unter Leitung von Pascal Roux ein abwechslungsreiches musikalisches Spektrum von schwungvoll dargebotener traditioneller französischer Akkordeonliteratur bis zu einer überzeugend interpretierten Beethovensinfonie. Sowohl das Biberacher Akkordeonjugendorchester als auch das „große“ Orchester wusste mit Stücken wie „Phantom der Oper“ oder „Il postino“, Medleys von Morricone oder Eric Clapton und vielen weiteren Stücken zu überzeugen und wurde mit begeistertem Applaus jeweils zu einer Zugabe gedrängt.
Voll wurde es auf der Bühne dann zum gemeinsamen deutsch-französischen Marsch „Per aspera ad astra“ und danach ließ es sich die mit beeindruckenden 96 (!) Jahren älteste Spielerin der Valencer nicht nehmen, der Dirigentin Ursula Glöggler-Sproll den verdienten Blumenstrauß zu überreichen.
Am tradtitionell in den Familien verbrachten Sonntag wurden neben ausführlichem Kennenlernen der französischen Küche viele gute Gespräche geführt, schöne Ausflüge unternommen und alte und neue Freundschaften vertieft. So waren bei der Abfahrt am Montagmorgen ein paar Abschiedstränen nicht weiter verwunderlich. Mit der Vorfreude auf ein nächstes Treffen in zwei Jahren in Biberach und großer Dankbarkeit für ein gelungenes Wochenende der Begegnung ging es wieder nach Biberach zurück.