Der Guernsey-Ausschuss lädt alle herzlich dazu ein, am Montag 14. November 2022, gemeinsam den Weg zu gehen, den die Deportierten aus Guernsey vor 80 Jahren nach ihrer Ankunft vom Biberacher Bahnhof zum Lager Lindele gehen mussten. Treffpunkt ist um 13.30 Uhr vor dem Bahnhofsgebäude. Es wäre schön, wenn der Freundeskreis Guernsey von möglichst vielen von euch begleitet wird.
A la perchôine!
Ende September 1942 mussten britische Bürger von der Kanalinsel Guernsey innerhalb weniger Tage ihre Heimat verlassen und wurden zuerst mit dem Schiff nach St. Malo in Frankreich und von dort auf einer dreitägigen Bahnfahrt quer durch Frankreich und Luxemburg zuerst in ein ehemaliges Kriegsgefangenenlager nach Dorsten gebracht. Von diesem Lager, welches bei der Ankunft in einem verheerenden Zustand war, wurden die Männer, Frauen und Kinder mit notdürftigem Reiseproviant in einer eineinhalb Tage dauernden Zugreise nach Biberach transportiert, wo sie am frühen Nachmittag des 14. November 1942 am Bahnhof ankamen. Es war kalt und schneite, als die teilweise entkräfteten Deportierten mit ihren Habseligkeiten zu Fuß zum Lager Lindele gingen. Dort angekommen, durften sie aber nicht die Suppe essen, die ihnen von schon zuvor dort internierten Kanalinselbewohnern aus Jersey zubereitet wurde. Sie mussten sich zuerst bei Kälte und beißendem Wind in Reih und Glied aufstellen um in einer endlos langen Prozedur gezählt zu werden. Bis zur Befreiung durch die Alliierten am 23. April 1945 waren etwa 1000 britische Deportierte im Lager Lindele interniert.