Polnische Wochen – eine Zwischenbilanz

20 der 24 Veranstaltungen im Rahmen der Polnischen Wochen in Biberach liegen bereits zurück, Zeit für eine Zwischenbilanz. Der Schweidnitz-Ausschuss im Städte Partner Biberach, der für die Veranstaltungsreihe verantwortlich zeichnet, ist sehr zufrieden mit dem bisherigen Verlauf und dem Besuch der Veranstaltungen.

Bei der Eröffnung am 6. Oktober mit Oberbürgermeister Norbert Zeidler erinnerte die Vorsitzende Małgorzata Jasińska-Reich an den „Wind of change“ zu Beginn der Städtepartnerschaft mit Schweidnitz vor 33 Jahren. Glücklich sei der Ausschuss nun auch darüber, dass es die neu eingeweihte Schweidnitz-Allee im Wohngebiet Hauderboschen gibt.

Zu Gast war der Pfarrer der evangelischen Friedenskirche in Schweidnitz und evangelische Bischof in Breslau, Waldemar Pytel, der mit seinem Vortrag und seiner Predigt beim zweisprachigen ökumenischen Gottesdienst beeindruckte.

Der Biberacher Bürgertag mit der Festrede der Stadtpräsidentin vom Schweidnitz, Beata Moskal-Słaniewska und der Verleihung der Bürgerurkunde der Stadt Biberach an Hans-Bernd Sick, Małgorzata Jasińska-Reich und die Verantwortlichen der Ukraine-Hilfe in Schweidnitz, Natalia Sztandera und Maks Kuruts, war zweifellos ein Höhepunkt der Polnischen Wochen und der lebendigen Partnerschaft mit Schweidnitz.

Dr. Hans-Otto Dumke und Małgorzata Jasińska-Reich beleuchteten in Vorträgen die polnischen Persönlichkeiten Nikolaus Kopernikus – Revolutionär des Himmels – und die aus Schweidnitz stammende Astronomin Maria Kunic sowie Fryderyk Chopin, musikalisch ergänzt von der Pianistin Anita Bender.

Auch der touristische Vortrag kam aus den Reihen des Schweidnitz-Ausschusses, von Michael Sonntag. Sein Bericht über die Fahrradtour entlang der polnischen Südgrenze durch die Sudeten und Beskiden war gespickt mit einer Fülle von interessanten Informationen und natürlich voller herrlicher Bilder.

Kulinarisches wurde gezaubert beim polnischen Kochkurs unter der Leitung von Agnieszka Lorek und Irene Braun, beide gebürtige Polinnen. Żurek, Rohkostsalat, Piroggen, Bigos und Mohnkuchen lernten die Teilnehmer zu kochen.

Peter Oliver Loew, Direktor des Deutsches Polen Instituts in Darmstadt, machte den Zuhörern seines Vortrags wenige Tage vor der spannenden Parlamentswahl, die in Polen einen Wechsel mit sich bringen wird, den Teilnehmern die politischen Verhältnisse und die in der Vergangenheit oft schwierigen deutsch-polnischen Beziehungen transparenter.

Die Freunde aus Schweidnitz waren zu Gast in Biberach zum Marktstand mit polnischen Spezialitäten und zum Festabend der Polnischen Wochen, bei dem auch der Schweidnitz-Ausschuss und seine Arbeit vorgestellt wurde. Es gab eine musikalische Umrahmung durch die zwei jungen Musiker aus Polen, Kacper Kolasiński, Marimba und Aleksandra Idkowska, Gesang. Die beiden waren am nächsten Morgen auch bei einer Matinée zu hören. Es ist dem Städte Partner Biberach immer ein Anliegen, auch die jungen Talente zu fördern und in den Veranstaltungen auftreten zu lassen. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil des Programms neben den Konzerten und Veranstaltungen der Profis, über die die Presse bereits berichtete. So waren im Rahmen der Polnischen Wochen die Pianistin Aleksandra Mikulska, das Klavierquartett aus Kreisau und die Fair Play Crew mit ihrem visuellen Theater mit beeindruckenden Veranstaltungen zu Gast.


Im Rathaus war parallel die Wanderausstellung über das im Kreis Schweidnitz geborene und aufgewachsene Sprachgenie Emil Krebs zu sehen. Er sprach 68 Sprachen, mit über 100 hat er sich beschäftigt. Eine weitere Ausstellung zeigte in der Friedenskirche Bilder von Bewohnern der Behinderteneinrichtung Jaskulin, die von den Biberacher Maltesern unterstützt wird.

Das beliebte Polnische Essen des Schweidnitz-Ausschusses steht noch bevor, in diesem Jahr am 17. November im Restaurant „Esszimmer“ in Mittelbiberach. Eine Anmeldung ist erforderlich unter Schweidnitz@StaePaBC.de und Vorauszahlung, siehe www.staedtepartnerbiberach.de.

Den Abschluss der Polnischen Wochen bildet eine Polnische Filmreihe, die Adrian Kutter jeweils um 18 Uhr in der Volkshochschule zeigt: Am 19. November „Bogowie“ („Götter“), am 24. November „Imagine“ und am 1. Dezember „Cold War – Der Breitengrad der Liebe“.