Sommer-Spaziergang

Gemeinsame Wanderung von Schwäbischen Albverein und StäPa – Informative Tour durchs Wolfental

Zum ersten Mal haben die Ortsgruppe Biberach des Schwäbischen Albvereins (SAV) und der Städte Partner Biberach (StäPa) eine gemeinsame Spätsommerwanderung organisiert. Bei hochsommerlicher Temperatur führte Erich Zinser vom SAV die über 40 Teilnehmer durch das Naherholungsgebiet Wolfental. Zunächst ging es über den neu errichteten Hochwasserdamm. Vom Damm aus erschließt sich dem Betrachter die doch gewaltige Dimension des Bauwerks, das bekanntlich kurz nach seiner Fertigstellung seine Feuertaufe bestand und nach massiven Niederschlägen rund 330.000 Kubikmeter Regenwasser aufstaute, die dann kontrolliert abgeleitet wurden. Biberach wurde dadurch vor Hochwasser bewahrt.
Weiter führte die Tour Richtung Laurenbühlweg. Im angenehm schattigen Wald ging es steil hinauf auf den Hang oberhalb des Wasserschutzgebietes und weiter der Hangkante entlang Richtung Südwesten vorbei an der „Reutener Alm“. Die KLJB Reute errichtete diese bei der 72-Stundenaktion 2024. Bei einem Probesitzen wurde die Alm einhellig als geeignet erachtet, beim nächsten Mal dort einen Vesper-Halt einzulegen.
Unterwegs wurde auch nochmals das Problem von invasiven Arten augenscheinlich, da etliche Lichtungen bereits gänzlich vom Japanischen Springkraut zugewuchert sind.
Nach dem Abstieg hinunter nach Unterreute führte der Weg zurück Richtung Biberach. Erich Zinser machte unterwegs auf ein Todeisloch aufmerksam, das auf der gegenüberliegenden Talseite nach der Rißkaltzeit entstanden ist. Toteis entsteht, wenn ein Gletscher ungleich zurücktaut und Schmelzwasser neben und schließlich über verbleibenden Eisblöcken Geröll und Sand ablagert. Da die Ablagerung über dem sogenannten Toteis dieses vor der Sonneneinstrahlung schützt, schmilzt es meist nur sehr langsam ab. Mit dem Abschmelzen im Untergrund sackt die Oberfläche allmählich ein und ein sogenanntes Toteisloch kann sich bilden.
Der letzte Teil der Wegstrecke führte entlang des idyllischen Rotbaches zurück an den Biberacher Stadtrand. Bei vorbereitetem Kaffee und Hefezopf klang eine lehrreiche und kurzweilige Tour aus, bei der auch viele Gespräche zwischen den Teilnehmern geführt wurden.
Ganz im Sinne des StäPa, der ja Begegnungen zwischen den Menschen fördern möchte; in dem Fall nicht zwischen den Partnerstädten, sondern unter Biberachern.
Sicherlich war es nicht die letzte gemeinsame Aktivität dieser beiden Biberacher Vereine.

Text und Fotos: Erich Zinser & Hans-Bernd Sick