Beste Stimmung beim Pub-Abend mit Bolt & Geoghegan

Der Freundeskreis Guernsey hatte zusammen mit dem Folk Duo Bolt & Geoghegan aus Guernsey zum Pub-Abend ins Alte Haus geladen, viele Musikfans sind dem Aufruf gefolgt und haben für ein volles Haus gesorgt. Für die richtige Stimmung sorgten die beiden Musikstudentinnen gleich ab dem ersten Takt. Schwungvoll, manchmal auch melancholisch, gaben sie auf Fiddle und Melodeon tradtitionelle Folksongs zum Besten, und ließen der Energie, die in den scheinbar simplen Stücken steckt, freien Lauf. Annie Blin-Bolt spielte dabei nicht nur Melodeon, sondern gab mit ihren Beinen zu den fetzigen Melodien den Rhythmus vor und animierte das Publikum zum Mitklatschen und Mitsingen. Virtuos trugen sie die Stücke vor, gekonnt und mit guter Laune nahmen die beiden Vollblutmusikerinnen das Publikum mit. Flott wechselten die Soli zwischen Annie und der hervorragenden Violinistin Bethany Geoghegan.

Zum stimmigen Ganzen trug auch Marius Borchert bei, der für einen angenehmen Sound sorgte. Wie auch das Team des Alten Hauses, das die Speisekarte mit dem Guernsey Bean Jar und Fish’n Chips dem musikalischen Angebot angepasst hatte. Mit viel Erfolg!

Da Guernsey ja nicht isoliert im Ärmelkanal liegt, gelangten vor allem über die Seefahrer unterschiedliche Einflüsse auf die Insel. So finden sich im Repertoire Lieder aus der Bretagne und Normandie, England, Wales, und natürlich auch aus Schottland und Irland. Seemannslieder und Shanties, Stories über Schmuggler und den Schmuggel, der den Grundstock für Guernseys einstigen Reichtum legte; auch die Liebe und die Sehnsucht nach Freiheit darf nicht fehlen. In einem Set stellten Annie und Bethany ihre eigenen Songs vor: „Pint of Daffodils“ von Bethany, „Sunset on the Brickworks“, “Ladies of Leisure” und “To Town on a Pushang” von Annie verfasst und auch diese mit viel Beifall bedacht.

Die beiden haben mit ihren bislang zwei Besuchen (den ersten gab’s zum Folk-Festival im vergangenen Oktober) eine besondere Beziehung nach Biberach aufgebaut. Das liegt sicherlich mit daran, dass die Großmutter von Annies Halbschwester von 1942 -1945 im Lager Lindele interniert war, und der Besuch der Ausstellung „Leben hinter Stacheldraht“ in der Hochschule für Polizei, wie auch der Gräberbesuch der im Lager Lindele verstorbenen Guernseyer, ein sehr emotionaler familiärer Moment war. Aber auch, dass sie in Biberach sehr herzlich in der Gastfamilie aufgenommen wurden, und sich zu allen Beteiligten des StäPas enge Kontakte gebildet haben. Als ein besonderes Dankeschön haben sie während der Tage in Biberach ein neues Stück geschrieben, den „Regal Beaver“ und haben den Königsbiber ihren Gastgebern Helga und Hans-Peter Reiser gewidmet. Nach rund zwei kurzweiligen Stunden und zwei lautstark geforderten Zugaben durften Annie und Bethany sich ihrem gemütlichen Feierabend im Alten Haus widmen, zusammen mit den vielen Biberacher Freunden.

Fotos: Hans-Bernd Sick