Die Motorradfreunde-Biberach (MFBC) erkunden das Departement Ain
Auch dieses Jahr fand an Christi Himmelfahrt wieder das
alljährliche Treffen zwischen dem Motoclub Mistral und den Motorradfreunden Biberach
statt. Die Valencer hatten die Biberacher in die Nähe von Chavornay auf einen
alten Gutshof eingeladen.
Die Anreise der Biberacher erfolgte in 4 Gruppen, teilweise
über 2 Tage und auf ganz unterschiedlichen Routen. Während am Donnerstagmorgen
die Reise bei dichtem Nebel und kühlen Temperaturen startete, wurden die
Motorradfahrer jedoch schon bald mit Sonnenstrahlen und blauem Himmel verwöhnt.
Dies sollte sich auch das gesamte Wochenende nicht mehr ändern.
Am späten Nachmittag, als alle das Haus an einem Berghang
gefunden hatten, gab es wieder eine sehr herzliche Begrüßung. Die Zimmer waren
schnell bezogen und frisch geduscht ging es dann zum Aperitif. Neuigkeiten
wurden ausgetauscht, wie z.B. wer hat über den Winter welches neue Motorrad
erstanden.
Gleich am ersten Abend zeigte der Hausbesitzer den Motorradfahrern
seine Start- und Landebahn neben der Unterkunft. Er benützt diese für ein
Ultraleichtflugzeug, sowie ein kleines Flugzeug.
Chavornay selbst liegt in den Bergen, also ging auch die
Ausfahrt am Freitag über viele Passstraßen zum See von Nantua, wo es ein
reichhaltiges Picknick gab. Die Route zum See von Nantua hätte schöner und
malerischer nicht sein können. Über Schluchten und Hochtäler und vorbei an
Bachläufen staunten die Biberacher über die Wunder der Natur. Bei der Rückfahrt
zur Unterkunft konnte sich jeder entscheiden, ob er einen kürzeren Weg oder
eine längere Route möchte. Bei der längeren Variante gab es noch einen
Zwischenstopp an einem Aussichtspunkt mit einer gigantischen Sicht auf das
Departement mit dem Lac de Bourget und der gestauten Rhone. Abends wurden
Linsen mit speziellen Würstchen serviert, sowie Kaffee und Kuchen und
Nachtisch.
Am Samstag wurde eine Velorail Station bzw. eine
Fahrrad-Draisine am Ortsrand von Belley besucht. Je nach Fahrzeug mussten 2
oder 4 Personen in die Pedale treten, um auf den Schienen voran zu kommen. Ca.
30 min. ging es in eine Richtung, danach musste man selbständig die Fahrzeuge
auf einer Wendeplatte drehen, um wieder zurück zum Startpunkt zu gelangen.
Am letzten Abend wurde wie schon seit über 40 Jahren gegrillt.
Diese Tradition ist ein ungeschriebenes Gesetz, dass vor der Übergabe des
Fotoalbums gegrillt werden muss und wurde in der Geschichte der
Partnerschaftsbesuche nur einmal nicht beachtet, weil es in der vorhandenen
Unterkunft verboten war, ein offenes Feuer zu machen. Die Franzosen mussten ein
neues Album besorgen, da das bisherige mit 41 Jahren Geschichte prall gefüllt
war. Am Sonntag mussten sich die Biberacher schon wieder auf den
Heimweg machen. Nach einem herzlichen Abschied und Worten wie „merci“, bonne
route“ und „a bientot“ freuten sich alle auf ein Wiedersehen im August.Die Biberacher haben die Valencer Motorradfahrer für den
diesjährigen Gegenbesuch nach St. Georgen in den Schwarzwald eingeladen.
6-tägige Motorradtour durch Österreich
Wieder einmal trafen sich Motorradfahrer aus
Valence (Motoclub Mistral) und aus Biberach (MFBC) zu einer gemeinsamen Tour.
Am 1. Tag startete die Gruppe gemeinsam in Eglofs mit 12 Motorrädern. Nachdem
die Silvretta-Hochalpenstraße noch gesperrt war, musste die Route kurzfristig
etwas um geplant werden. Über den Sulzberg und den Arlbergpass ging es nach
Landeck und von dort aus weiter über das Ötztal nach Sölden.
Abenteuerlich ging
es am 2. Tag gleich weiter über das Timmelsjoch. Mit nun mehr 10 Motorrädern,
da sich manche nur für eine Tagestour angeschlossen hatten, befuhr man die
österreichisch-italienische Passstraße, die 2 Tage zuvor erst für den Verkehr
geöffnet wurde. Trotz Nebel war es sehr beeindruckend zwischen den teilweise
bis zu 5 Meter hohen Schneewänden durch zu fahren. Danach kurvte die Gruppe
über den Jaufenpass und Brennerpaß Richtung Innsbruck. Von dort führte die Tour
ins Zillertal und anschließend über den Gerlospaß, Krimml und vorbei am
Großvenediger nach Mittersill.
Am 3. Tag ging es morgens weiter zur Großglockner
Hochalpenstraße. Auch hier gab es wieder einige Schneefelder zu sehen und auf
der Kaiser-Franz-Josef-Höhe konnte man bei 11°C und starkem Wind den größten
Gletscher Österreichs, die Pasterze bewundern. Anschließend führte die Route
vorbei an Lienz über den Naßfeldpass nach Italien. Über Pontebba, Travisio und
den Passo Predil wurde als nächstes auch ein Abstecher über Slowenien gemacht. Entlang
des türkisblauen Fluss Soca, u.a. ein Paradies für Kanu-Fahrer streifte man die
Orte Trenta und Kranjska Gora. Über den Wurzenpass ging es dann wieder zurück
nach Österreich in die Nähe des Faaker Sees, wo es zum ersten und letzten Mal
auf dieser Tour zu regnen anfing. Da das Etappenziel dieses Tages schon fast
erreicht war, hat sich niemand darüber beschwert. Am Hotel angekommen ging das
Gewitter erst richtig los. Die Regenfälle waren schließlich so schlimm, dass es
zu Muren-Abgängen und Vollsperrungen am Wurzenpass kam. Gott sei Dank lag
dieser jedoch schon hinter uns.
Am 4. Tag fuhren wir entlang des Wörthersees,
danach Maria Rain und Ferlach über den Schaidasattel nach Eisenkappel.
Irgendwann um die Mittagszeit machten wir Halt an der Grenze zwischen Kärnten
und Steiermark. Hier gab es in einer urigen Hütte am Straßenrand eine längere
Pause, da der Koch nicht mit einer so großen Gruppe gerechnet hat, aber
trotzdem alle Register zog, um uns Biker satt zu machen. Anschließend ging es
weiter bis Eibiswald, wo wir den östlichsten Punkt unserer Österreichtour
erreichten. Von nun an führte die Tour wieder weiter in nördliche Richtung, und
zwar über Deutschlandberg, Packsattel und Köflach nach Spielberg. Nach einem
guten Abendessen, einer Übernachtung in den „Burg Rooms“ und gestärkt durch ein
reichhaltiges Frühstück setzten wir auch am 5. Tag wieder um 9:00 Uhr unsere
Route fort.
Ab hier führte die Strecke wieder Richtung Westen bzw. Richtung
Deutschland. Über Fohnsdorf, Oberwölz und St. Peter kam als nächstes der Sölkpass.
Anschließend fuhren wir am Hallstätter See vorbei und weiter über die Kurorte
Bad Goisern und Bad Ischl. Mit den nächsten Seen Attersee, Mondsee, Wolfgangsee
und Fuschlsee war dies der Tag der österreichischen Seen. Gerne machten wir an
einem dieser Seen eine Kaffee- bzw. Eis-Pause. Vorbei an Salzburg erreichten
wir dann abends unser Etappenziel Golling.
Am 6. Tag ging es über Hallein
erstmal zurück nach Deutschland. Auf der Rossfeld Panoramastrasse hielten wir
nochmal an und schauten ein letztes Mal zurück nach Österreich, denn so langsam
ging die Motorrad-Reise zu Ende. Über die Orte Waidring, St. Johann in Tirol
und Wörgl kurvten wir nochmal auf Österreichischen Strassen vorbei am Wilden
Kaiser, bevor es über den Achenpass wieder nach Deutschland ging. Von hieraus
führte das letzte Stück über die Vorderriß, Garmisch Partenkirchen und dem
Plansee nach Füssen.
Nach 6 Tagen war somit das Ziel erreicht, knapp 2000
Kilometer waren gefahren und alle wohlbehalten am letzten Hotel angekommen. Von
hieraus trennte sich die Gruppe am nächsten Morgen. Während die französischen
Biker noch eine weite Heimreise vor sich hatten, mußten die MFBC-ler nur noch
rund 100 km bewältigen.
Text und Fotos: Motorradfreunde Biberach